Umbau des Gebäudes der Anthroposophischen Gesellschaft in Rom
Der Hauptsitz der Anthroposophischen Gesellschaft von Rom benötigte seit Jahren dringend Renovierungsarbeiten. Die Hauptprobleme waren der brüchige Holzboden der Terrasse hinter dem Gebäude und das damit verbundene Eindringen von Regenwasser, der fehlende Anschluss an die Kanalisation, die Verformungen im ersten Obergeschoss und die mangelnde Funktionalität der Räume im Erdgeschoss, die durch zwei Säulen im Hauptraum zur Straße hin noch verschlimmert wurde. Darüber hinaus fielen der veraltete und architektonisch vernachlässigte Zustand der Innenräume auf, denen die für ein Zentrum mit anthroposophischen Aktivitäten wünschenswerten Eigenschaften fehlten.
Dank der Sanierungsarbeiten konnten alle technischen und baulichen Probleme behoben werden, zunächst durch die vollständige Erneuerung des bröckelnden Terrassenbodens und die Verbesserung der Erdbebensicherheit des Gebäudes.
Was die Räumlichkeiten betrifft, wurde in der Planungsphase beschlossen, das Erdgeschoss radikal umzubauen. Die Trennwände im Bereich unterhalb der Terrasse wurden entfernt, um einen 90 m² großen Veranstaltungsraum zu schaffen. Der straßenseitige Bereich wurde in ein Foyer umgewandelt, das durch Schiebewände in zwei Bereiche unterteilt werden kann: einen für den Durchgang zum Saal und einen für Besprechungen mit 15 bis 20 Teilnehmern, beispielsweise für Arbeitsgruppen im Rahmen einer Konferenz. Nach diesen Eingriffen kann der Hauptsitz in Rom nun endlich Aufführungen und Veranstaltungen mit bis zu 70 bis 80 Personen in angemessenen Räumlichkeiten ausrichten. Die Bedeutung dieses Ergebnisses für die Hauptstadt und für ganz Italien, insbesondere Mittelitalien, ist nicht zu unterschätzen. Architektonisch wurde versucht, dem Veranstaltungsraum durch die Verwendung geschwungener Seitenwände und Decken, die auf Kugelsektoren basieren, einen zugleich luftigen, einladenden und schützenden Charakter zu verleihen. Die Form des Saals vereint somit die Eigenschaften von Längsrichtung – wegen der Raumproportionen – und Zentralität dank der Erweiterung und Anhebung des Raumes im zentralen Bereich, der durch ein großes Oberlicht beleuchtet wird.
Der Atriumbereich war aufgrund der beiden Säulen in der Raummitte komplexer zu gestalten. Um sie architektonisch interessant und bedeutsam zu machen, wurden die Säulen so verkleidet, dass skulpturale und dynamische Formen entstanden, die mit denen der neuen, geschwungenen Decke harmonieren. Die Deckenformen wurden so gestaltet, dass sie die Funktion der darunterliegenden Räume unterstreichen, mit einer dynamischen Qualität im Durchgangsbereich von der Tür zur Straße zum Veranstaltungssaal und einem ruhigeren und geschlosseneren Charakter im Bereich für Gruppentreffen.
Im Foyer wurde die Ähnlichkeit des Raumes mit einer Höhle oder einer dynamischen, vielleicht sogar unruhigen chthonischen Umgebung bewusst betont, im Gegensatz zur Helligkeit und der relativen Schlichtheit und Harmonie des Saals. Die Nutzer des Gebäudes können so einen Übergang zwischen den beiden Raumcharakteren erleben, der sich auch auf das dionysische und apollinische Prinzip bezieht.
Im ersten Obergeschoss wurde größtes Augenmerk auf die Farbwahl der Räume gelegt, um auch hier vielfältige Erlebnisse und Atmosphären zu schaffen. Gelb, leuchtendes Rosa und Hellblau wurden für Räume mit unterschiedlichen Funktionen verwendet. Es ist zu hoffen, dass künftig in allen Räumen Lasurmalerei zum Einsatz kommen kann.
Architekten: Luigi Fiumara, Maria Grazia Fasciolo
Statik: Francesco Romagnoli










