Gedanken zu Mensch und Architektur

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Alberts & Van Huut – Gasunie, Groningen, NL – © Pieter van der Ree

Mensch und Architektur

Die Begriffe Menschen und Architektur eröffnen ein weites, sehr weites Themenfeld. Allein das was zu Architektur zu schreiben, zu lesen und zu berichten ist füllt bereits Bibliotheken. Die in Beziehungssetzung der Architektur zum Menschen mag dabei als Pleonasmus nur das offensichtliche aussprechen: Musss die Architektur doch immer den Menschen als Mittelpunkt setzen, da wir Menschen sind. Bezieht man sich hingegen nur auf den Begriff Mensch öffnet sich das zu Schreibende und zu Lesende nahezu ins Unendliche. Alles, lebt in diesen Begriffen. Das Seien des Menschen ist zentral, der Kontext darum beinhaltet auch die Architektur.

Beispielhaft kann gefragt werden: Unter welchen Prämissen erschaffen wir als Menschen (mitunter Architekten) unsere gebaute Welt? Sind wir gottgleiche Schöpfer oder schaffen wir nur das, was uns von außen durch allerlei Gesetze und Umstände auferlegt ist? Und gleichen wir somit also doch eher einem Bioroboter? Ebenso könnte über ein Gebäude berichtet werden, welches den einem gefällt und dem andern eben nicht. Wie kann dann objektiv eine Beschreibung oder eine Wertung erfolgen? Was macht das eine Ereignis berichtenswert, was lässt es unter ferner liefen laufen?

Die Beantwortung dieser Fragen ist nicht leicht und kann nicht mit einer Eindeutigkeit gelingen und auch nicht schnell. Jedoch zentraler Gedanke ist, dass die Beantwortung der Fragen nur mit einem umfassen Weltbild gelingen kann. Einem Weltbild, welches nicht allein an unserer Körperlichkeit stehen bleibt, sondern davon ausgeht, dass der Mensch Teil eines Kosmos ist, welcher Seele und Geist neben materieller Welt beinhaltet. Dieses Weltbild ist nicht als abgeschlossenes Paradigma zu verstehen. Erst das lebhafte Ringen um Begriffe, das Erkennen von Zusammenhängen und nebeneinander Stellen von unterschiedlichen Sichtweisen leuchtet es aus. Genauso wenig wie das einseitige Ablehnen oder das bloße Befürworten dem Weltbild förderlich ist. Das freie Erforschen und bewusste Ergreifen in allen Facetten ist der Weg den wir Beschreiten wollen um zu verstehen, was unsere Welt im Innersten Zusammenhält. Daraus formt sich ein offenes Weltbild und gleichzeitig entsteht ein übergeordneter Kontext in dem eine Betrachtung erst gelingen mag.

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